Einspeisevergütung: Zahlen, Fakten & Aussichten

Finde heraus, wie du mit deiner Photovoltaikanlage profitieren kannst: aktuelle Einspeisevergütungssätze, spannende Fakten zur Förderung und wertvolle Tipps, wie du das Beste aus deinem Solarstrom herausholst. Jetzt mehr über die Chancen und Möglichkeiten erfahren, die deine Anlage dir bietet!

Ein Haus mit Photovoltaikanlage und ein Bündel Geldscheine

Wer Strom mit einer Solaranlage, einem Wind- oder Wasserkraftwerk oder einer Geothermie- und Biomasseanlage erzeugt und diesen Strom ins öffentliche Netz speist, erhält eine Einspeisevergütung.

Die Anfänge der Photovoltaik-Förderung: Das 1000-Dächer-Programm

In den frühen 90er Jahren startete die Bundesregierung in Deutschland den Versuch erneuerbare Energien und Photovoltaik Anlagen zu fördern. Deshalb wurde das sogenannte 1000-Dächer-Programm initiiert. Mit diesem Förderprogramm, das von 1990 bis 1992 lief, sollte der Einbau von PV Anlagen auf Wohngebäuden unterstützt werden.

Ziel war es, zu demonstrieren, dass die öffentlichen Stromnetze durch den eingespeisten Solarstrom aus der Photovoltaik Anlage, durchaus entlastet werden können. Es sollte klargemacht werden, dass der Zubau von PV einen wichtigen Beitrag zur Energiewende beitragen kann. Hausbesitzer, die eine neue PV Anlage installierten, erhielten eine Rückerstattung von 70 Prozent der Anschaffungskosten.

Herausforderungen nach dem Förderende und neue Impulse durch das 100.000-Dächer-Programm

Nach dem Ende des Programms im Jahr 1992 standen jedoch viele kleine Unternehmen, insbesondere Handwerksbetriebe, vor finanziellen Schwierigkeiten. Sie hatten die Subventionen als Chance wahrgenommen, mussten aber feststellen, dass die Kosten ohne Zuschüsse kaum tragbar waren. Erst sieben Jahre später, mit dem 100.000-Dächer-Programm, wurde eine neue Fördermaßnahme eingeführt – jedoch nur lokal und ohne zentrale Koordination. Dennoch konnte durch beide Programme bis 2003 eine installierte Leistung von über 300 MW an Photovoltaikanlagen erreicht werden.

Das EEG und die Einführung der Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung, wie wir sie heute kennen, ist dann im Jahr 2000 mit der Schaffung des Erneuerbare Energien Gesetzes ins Leben gerufen worden.

Damit sollte ein finanzieller Anreiz geschaffen werden, damit Hausbesitzer auf regenerative Energien umsteigen. Denn in den frühen Jahren der Photovoltaik waren die Anlagen mitsamt ihren Komponenten, um ein Vielfaches teurer als heutzutage. Daher schuf man eine Kompensation, die die Anfangsinvestition ausglichen. Der Vergütungssatz lag anfangs bei 50 ct/kWh bzw. 99 Pfennig pro Kilowattstunde, daher waren PV Anlagen anfangs nicht auf den Eigenverbrauch, sondern die Volleinspeisung ausgelegt.

Attraktive Vergütungssätze: Die Rolle der Volleinspeisung

Der Grund war einfach: Weil Solaranlagen also viel teurer und weniger leistungsstark als heute waren, musste, der finanzielle Anreiz größer sein. Betreiber konnten ihren Strom für 50ct/kWh ins öffentliche Netz einspeisen und damit hohe Einnahmen erzielen. Zu Beginn des Erneuerbaren Energien Gesetzes war die Einspeisevergütung für Solarstrom wesentlich höher und lag zu Höchstzeiten im Jahr 2004 bei 57,4 Ct/kWh zzgl. MwSt. wogegen der Bezugsstrom bei nur 18 Ct/kWh dem Verbraucher kostete. Das machte die Volleinspeisung des Solarstroms attraktiv.


Einspeisevergütung für die PV Anlage

Je nach Energieform erhält man auch heute pro Kilowattstunde Strom also einen bestimmten Betrag. Wer zum Beispiel eine Solaranlage betreibt, kann entscheiden, ob er den gesamten Strom einspeisen möchte, oder nur den Teil, der nicht verbraucht wird, also den Überschuss. 

Photovoltaikanlagen sind mittlerweile hauptsächlich auf Eigenverbrauch ausgelegt. Eine Volleinspeisung lohnt sich aufgrund der geringen Einspeisevergütung nicht mehr. Anlagenbesitzer nutzen den erzeugten Solarstrom am besten selbst, um das Meiste aus ihrer Solaranlage herauszuholen.

Zwar erhält jede PV Anlage ab dem Tag, an dem die Anlage in Betrieb geht eine, auf 20 Jahre festgelegte Einspeisevergütung. Über diesen Zeitraum erhält man immer denselben Betrag pro Kilowattstunde. Denn bereits bestehende Anlagen erhalten immer die vereinbarte Vergütung pro kWh. Das bedeutet für den lokalen Netzbetreiber, er muss den Strom zum garantierten Preis abnehmen. Die verschiedenen Vergütungssätze werden im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) festgelegt. 

Ein glückliches Pärchen
Familie Meyer freut sich über die Einspeisevergütung, die sie für ihren Überschussstrom bekommt.

Was bedeutet das für dich als Kunden?

Wenn du deine PV Anlage bereits in Betrieb genommen hast, betrifft es dich nicht, wenn die Einspeisevergütung sinkt. Ab dem Tag der Inbetriebnahme ist deine Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde festgelegt. Der Netzbetreiber ist dann dazu verpflichtet den Strom, den du einspeist, zu diesem Preis abzunehmen.

Wenn du mehr aus deinem Solarstrom holen willst, dann kannst du dir auch überlegen, in die Direktvermarktung einzusteigen. Dabei wird der Strom direkt an der Börse verkauft und du erhältst anstatt der festgelegten Cent pro Kilowattstunde je nach Marktlage mehr für deinen eingespeisten Strom. Du verkaufst nämlich den Strom direkt an der Börse. Das lohnt sich aber meist nur bei größeren Anlagen, da der Bürokratieaufwand sonst zu hoch ist.


Höhe der Einspeisevergütung 2023

Das EEG wird alle vier Jahre überarbeitet und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst.  Über die Jahre ist die Höhe der Einspeisevergütung immer wieder gesunken. Am niedrigsten war sie zuletzt im Juli 2022 mit etwas mehr als 4 Cent pro Kilowattstunde. Dass die Einspeisevergütung sinken wird, war schon seit der Einführung im Jahr 2000 klar kommuniziert.

Wieso sinkt die Einspeisevergütung eigentlich?

Damit möchte man auf den kontinuierlichen Ausbau der Erneuerbaren reagieren. Man stellt dafür die sinkenden Kosten für beispielsweise PV-Anlagen und Komponenten wie Speicher in Relation zur Einspeisevergütung.

Den ersten Einbruch gab es 2013 mit der EEG-Novelle. Zuletzt überarbeitet wurde das Erneuerbare Energien Gesetz 2023. Das EEG 2023/24 zielt darauf ab, Strom komplett nachhaltig und ohne Treibhausgase zu erzeugen. Daher wurden in der letzten Novelle auch eine erhöhte Förderung für Solarstrom von Dachanlagen festgelegt. Damit ist seit 2013 die Einspeisevergütung des Erneuerbare Energien Gesetzes erstmalig wieder gestiegen.

Die Entwicklung der Einspeisevergütung von 2000 – 2024

Wie man an dem Diagramm sehen kann ist die Einspeisevergütung stetig gesunken.
Langfristig soll es nämlich darauf hinauslaufen, dass man als Erzeuger möglichst viel vom eigenen Strom verbraucht und so wenig wie möglich einspeisen muss. 

Die Höhe der Einspeisevergütung hängt also vom Zeitpunkt der Installation, der Leistung der Anlage in Kilowatt Peak und von der Art der Einspeisung ab (Volleinspeisung oder Überschusseinspeisung). Eine feste Vergütung gibt es ausschließlich für Kleinanlagen bis 100 kWp. Die folgende Tabelle zeigt die festgelegten Vergütungssätze für die nächsten Monate an. Jedes Jahr wird die Vergütung um 1 Prozent sinken. 

Einspeisevergütung für PV Anlagen im Vergleich 2023 und 2024

In den frühen Jahren des Erneuerbare Energien Gesetzes waren die Fördersätze hoch und der Bezugsstrom aus dem Netz günstig. Heute hat sich die Situation gedreht. Die Kilowattstunde elektrische Energie kostet zwischenzeitig 36,19 Ct/kWh (Stand 2023), für die eingespeiste Kilowattstunde erhält man als Betreiber einer Überschussanlage nur noch 8,2 Ct/kWh. Je nach Anlagentyp wird bei der Vergütung in vier Leistungsgruppen unterschieden.

Überschusseinspeisung 2023 und 2024

Anlagengröße 2023 2024 Veränderung
bis 10 kWp 8,2 ct/kWh 8,03 ct/kWh -0,09 ct/kWh
bis 40 kWp 7,1 ct/kWh 7,02 ct/kWh -0,08 ct/kWh
bis 100 kWp 5,8 ct/kWh 5,74 ct/kWh -0,06 ct/kWh
über 100 kWp Verpflichtung zur Direktvermarktung

Die aktuellen Vergütungssätze sind für alle Anlagen gültig, die bis zum 31. Januar 2025 in Betrieb genommen werden. Im August 2024 wurden die Sätze nochmal angepasst. Seitdem erhalten Betreiber von Anlagen bis 10 kWp für ihren Solarstrom 8,03 Cent pro Kilowattstunde. Das gilt für die Überschusseinspeisung. Bei Volleinspeisung gelten andere Werte, die wir die in der folgenden Tabelle darlegen.

Einspeisevergütung 2023 und 2024 im Vergleich: Volleinspeisung

Anlagengröße 2023 2024
bis 10 kWp 13 ct/kWh 12,73 ct/kWh
bis 40 kWp 10,9 ct/kWh 10,68 ct/kWh
bis 100 kWp 10,9 ct/kWh 10,68 ct/kWh
über 100 kWp Verpflichtung zur Direktvermarktung

So hoch ist die aktuelle Einspeisevergütung

Aktuell liegt die Einspeisevergütung bei Anlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kWp bei 8,03 Cent pro Kilowattstunde. Bei Anlagen in dieser Größe handelt es sich in der Regel um Aufdachanlagen im Eigenheim. Betreiber einer solchen Photovoltaikanlage nutzen den Großteil des erzeugten Stroms selbst und betreiben eine Überschusseinspeisung.

Wenn du darüber nachdenken solltest, deinen Solarstrom komplett ins öffentliche Netz einzuspeisen, solltest du das nochmal überdenken. Heutzutage lohnt es sich weitaus mehr, die eigene PV Anlage so groß zu dimensionieren, dass sie genug Strom erzeugt, damit du dich weitestgehend unabhängig von steigenden Strompreisen und einem fluktuierenden Markt.

Mit einem Stromspeicher, einer Wallbox und einem Energiemanagement kannst du weit mehr aus deiner PV Anlage herausholen. Um dir das besser zu veranschaulichen, haben wir zwei Beispielrechnungen erstellt und eine Volleinspeiseanlage mit einer Eigenverbrauchsanlage (Überschusseinspeisung) verglichen.
Die Leistung der PV Anlage ist jeweils 14 kWp.

Beispielrechnung PV für eine 14 kWp Eigenverbrauchsanlage:

  • Für die ersten 10 kWp eine Einspeisevergütung von 8,2 Cent/kWh.
  • Für die verbleibenden 4 kWp eine Einspeisevergütung von 7,1 Cent/kWh.
  • Im Durchschnitt also 7,8 ct/kWh (10 x 8,2 + 4 x 7,1 = 7,886 ct/kWh).

Beispielrechnung PV für eine 14 kWp Volleinspeisenanlage: 

  • Für die ersten 10 kWp eine Einspeisevergütung von 13 Cent/kWh.
  • Für die verbleibenden 4 kWp eine Einspeisevergütung von 10,9 Cent/kWh.
  • Im Durchschnitt also 12,4 ct/kWh (10 x 13 + 4 x 10,9  = 12,4 ct/kWh).

Hinweis: In einigen Quellen werden höhere Vergütungssätze von 8,6 Cent/kWh bzw. 13,4 Cent/kWh für Anlagen bis 10 kWp angegeben. Diese Sätze gelten allerdings nur, wenn der erzeugte Solarstrom direkt an einen Direktvermarkter verkauft wird. Da die Direktvermarktung bei Anlagen auf Einfamilienhäusern normalerweise nicht genutzt wird, haben wir diese Werte in unserer Tabelle nicht berücksichtigt.

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Die Einspeisevergütung ist in stetigem Wandel

Das derzeitige Erneuerbare Energien Gesetz legt Vergütungssätze bis zum 31. Januar 2025 fest. Im politischen Diskurs wurde oftmals davon gesprochen die Vergütung 2025 abzuschaffen. Sei unbesorgt, die Einspeisevergütung von bestehenden Photovoltaikanlagen, wird nicht abgeschafft, sie wird novelliert.

Mit dem EEG 2023 wurde Folgendes beschlossen:

“Wenn der Spotmarktpreis (…) für die Dauer von mindestens drei aufeinanderfolgenden Stunden, (…) negativ ist, verringert sich der anzulegende Wert für den gesamten Zeitraum, in dem der Spotmarktpreis ohne Unterbrechung negativ ist, auf null”. (Quelle: Erneuerbare Energien Gesetz EEG 2023).

Die Höhe der Einspeisevergütung fällt also bei neu installierten Anlagen auf 0, sofern der Preis an der Börse mindestens 3 Stunden am Stück negativ ist.

Negative Strompreise und die Einspeisevergütung

Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen und Windanlagen, sind alles Erzeuger von erneuerbaren Energien. Der Strom von Biogasanlagen oder Windanlagen, wird meist, anders als bei Solaranlagen im Eigenheim nicht vor Ort verbraucht und ins Stromnetz eingespeist. Von negativen Strompreisen spricht man dann, wenn die Kombination aus hoher Einspeisung und geringem Stromverbrauch (Wochenenden, Feiertage) auftritt. Denn je mehr erneuerbare Energien im Strommix sind, desto weniger Strom muss zugekauft werden und umso günstiger ist der Strom an der Börse.

Zwar beträgt der Vergütungssatz dann 0 ct/kWh, die Anlagen werden aber nicht gedrosselt, um eine Einspeisung in das Stromnetz zu vermeiden. Das hat wiederum zur Folge, dass der Strom ins öffentliche Netz fließt, Betreiber aber keine Vergütung bekommen. Dementsprechend müssen Lösungen zur Abnahme des Stroms gefunden werden. Das erweist sich oftmals komplizierter als die alleinige Verteilung der Vergütung.

Das alles sollte dich aber nicht beunruhigen, denn allein im letzten Jahr waren die Strompreise gerade mal bei einer dreistelligen Zahl von Stunden im Jahr negativ. Das war ein Rekordhoch für negative Strompreise und es kann davon ausgegangen werden, dass es zu vermehrten Änderungen in der Zusammensetzung des Strommixes kommen wird. Ein längerer Zeitraum mit negativen Strompreisen und eine Kappung der Einspeisevergütung für neue Anlagen, wird aber nicht prognostiziert.

Eigenverbrauch vor Volleinspeisung

Die Einspeisevergütung hat sich über die Jahre hinweg stark gewandelt. Waren Solaranlagen früher reine Anlagen zur Volleinspeisung, sind Photovoltaik Anlagen heute nur noch rentabel, wenn sie für den Eigenverbrauch optimiert sind.

In den seltensten Fällen lohnt sich, je nach Größe und Leistung der PV Anlage eine Volleinspeisung für den Besitzer. Das sind aber eher Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Die Vergütung ist für Neuanlagen einfach nicht mehr attraktiv genug, als dass diese als Volleinspeiser laufen könnten.

Eine Familie vor einem Stromspeicher und Wechselrichter.
Der Eigenverbrauch ist im Vergleich zur Einspeisevergütung deutlich lukrativer. Insbesondere bei einer Anlage mit Stromspeicher

Daher sollte deine PV Anlage immer so dimensioniert werden, dass sie auf deine Bedürfnisse angepasst ist und du möglichst unabhängig von steigenden Strompreisen wirst. Das macht man vorrangig mit einer PV Anlagen und Stromspeicher Kombination. Ein Speicher ist dafür dringend notwendig. Denn der Strombedarf und solare Stromproduktion sind sehr verschieden.

Mal ist dein Strombedarf hoch, die Erträge aus der PV Anlage aber niedrig. Mal erzeugen PV Anlagen sehr viel Strom, du verbrauchst aber wenig. Mit einem Speicher löst du dieses Problem, wirst flexibler und sparst noch mehr Geld.

Die geringe Höhe der Einspeisevergütung wird mit jeder Kilowattstunde, die du selbst verbrauchst und nicht ins Netz einspeist immer irrelevanter. Du senkst somit deine Stromkosten und mit einem Energiemanagementsystem, kannst du sogar noch besser Gewinn aus deiner Investition schlagen. Denn ein Energiemanagement steuert deinen Verbrauch so, dass möglichst viel Solarstrom genutzt wird und du wenig teuren Strom aus dem Netz beziehen musst.

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