Solaranlage im Winter – lohnt sich das?

Mit einer Solaranlage kann man umweltfreundlich den eigenen Strom produzieren. Klar ist aber auch, im Winter erzeugt die Anlage weniger Strom als im Sommer. In diesem Artikel sehen wir uns

Solarpaneele auf einem schneebedeckten Dach bei Sonnenuntergang, die zeigen, dass Photovoltaikanlagen auch im Winter effizient arbeiten können.

Mit einer Solaranlage kann man umweltfreundlich den eigenen Strom produzieren. Klar ist aber auch, im Winter erzeugt die Anlage weniger Strom als im Sommer. In diesem Artikel sehen wir uns an, ob sich eine Anlage dann trotzdem lohnt und wie man den Ertrag etwas steigern kann. 

Kurze Tage, niedriger Sonnenstand, Schnee und Laub am Dach, viele Wolken und mehr Niederschläge – das alles wirkt sich nicht gerade positiv auf den Ertrag einer Solaranlage aus. Tatsächlich schafft sie deshalb im Winterhalbjahr von Oktober bis März nur 15 bis 20 Prozent der Jahresleistung . Von Dezember bis Februar, ist die Sonneneinstrahlung manchmal so gering, dass sogar nur gut 15 kWh pro Quadratmeter Strom erzeugt werden. Das sind gerade mal sieben Prozent der Gesamtleistung. Zurecht fragen sich da viele: Lohnt sich so eine Anlage dann im Winter überhaupt? 

Das können wir auf jeden Fall mit Ja beantworten. Denn selbst, wenn die Anlage viel weniger Ertrag liefert, spart man über das Jahr gesehen trotzdem ordentlich Stromkosten. Der leistungsstarke Sommer gleicht die schwachen Wintermonate wieder aus. Im Sommer liegt die Leistung bei gut 80 %, mit einem Stromspeicher kann man diese Zahl noch vergrößern. 

Seit 2006 sind die Anschaffungskosten für Solaranlagen um 75 Prozent gesunken. Gleichzeitig hat sich die Qualität der Module und insgesamt der Anlagen enorm verbessert, die Technik weiterentwickelt. Durch regionale und bundesweite Förderungen und Kredite lassen sich Anlagen nochmal günstiger finanzieren. 

Gute Gründe für eine Solaranlage 

Wer eine Solaranlage installieren lässt, sollte den Fokus auf den Gesamtertrag im Jahr legen und nicht nur auf die ertragsärmeren Wintermonate. In den letzten Jahren hat sich am Solarmarkt viel getan. Es gibt seit einiger Zeit auch bifaziale Module, bei denen sich Solarzellen auf der Vorder- und Rückseite befinden. So kann mehr Strom erzeugt werden. Zudem leisten Module heute mehr als 400 Watt und haben eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren. Und es sprechen noch weitere Gründe für eine Solaranlage: 

  • Solarmodule werden immer günstiger 
  • Eine Solaranlage ist eine umweltfreundlichere Stromquelle ohne Ressourcenverschwendung 
  • Für nicht verbrauchten Strom erhält man eine Einspeisevergütung  
  • In Kombination mit einem Stromspeicher kann man noch mehr Strom selbst verbrauchen 
  • Immer mehr Gemeinden fördern Solaranlagen 
  • Man ist unabhängiger von steigenden Strompreisen der Netzanbieter? 

So kann man den Eigenverbrauch erhöhen 

Es gibt Möglichkeiten und Optionen, die dazu beitragen, dass der Eigenverbrauch und auch insgesamt der Ertrag einer Solaranlage höher ausfallen. Wer zum Beispiel Hochleistungsmodule anstatt normaler Module einsetzt, kann sogar bei geringer und diffuser Sonneneinstrahlung (bewölkter Himmel) sehr gute Erträge erzielen. Optimal ist es natürlich, wenn Sie die Module immer im Neigungswinkel der Sonne ausrichten. Das funktioniert bei fest installierten Anlagen mithilfe von Aufständersystemen. Gerade bei Flachdächern ist das eine optimale Lösung, den Winkel anzupassen. Während er im Sommer bei 30 bis 35 liegt, passt im Winter ein Neigungswinkel von 55 Grad perfekt. Wichtig ist, dass die Module nicht zu weit zusammenstehen, da die vorderen Reihen sonst einen Schatten auf die Hinteren werfen. Ein weiterer Pluspunkt: Durch die stärkere Neigung rutscht Schnee besser ab.  

Im Sommer richtet man die Module meist nach Ost, Süd und West aus. Im Winter ist die Ost-West-Ausrichtung optimal. Es ist natürlich klar, dass Sie nicht je nach Jahreszeit die komplette Anlage ummontieren. Deshalb ist es wichtig vorher zu wissen, wann man den meisten Solarstrom nutzt. Dabei helfen selbstverständlich Fachleute. 

Einfacher ist es bei beweglichen Modulen, die im Garten oder am Balkon angebracht sind. Sie können je nach Bedarf und ohne Fachpersonal einfach ausgerichtet werden. Mittlerweile gibt es sogenannte Nachgeführte Solarmodule, die sich mithilfe von Getriebemotoren automatisch gen Sonne ausrichten. Allerdings sind sie teurer, benötigen mehr Platz und eine intensivere Wartung. 

Folgende Dinge können Sie noch tun, um den Ertrag im Winter zu verbessern: 
 

  • Laub und Schneedecken vorsichtig entfernen, wenn das gefahrlos möglich ist. Sonst vom Fachpersonal entfernen lassen. Bei steilen Dächern rutscht Schnee normalerweise von selbst ab. 
  • PV-Anlage regelmäßig vom Fachpersonal prüfen lassen 
  • Strom virtuell speichern und später nutzen mit einer StromCloud von enerix

Fazit 

Die Frage, ob sich eine Solaranlage im Winter lohnt, können wir auf jeden Fall mit Ja beantworten. Bei der Planung ist wichtig, dass die Module leistungsstark sind, im richtigen Winkel montiert und auch regelmäßig gewartet werden. Vor allem in schneereichen Regionen sollten die Module eher in einem steilen Winkel angebracht und trotzdem optimal im Winkel der Sonne ausgerichtet sein. Bei leistungsstarken Modulen reicht schon diffuses Licht ohne direkte Sonneneinstrahlung für ausreichend Stromertrag. Wenn möglich, fragen Sie nach beweglichen Halterungen (Aufständersystemen), bei denen man im Nachhinein evtl. den Neigungswinkel verändern kann.