Förderung für die Heizung – Was gibt es?

Die staatliche Förderung für den Austausch alter Heizungen auf umweltfreundliche Wärmepumpen wurde erweitert. Die Zuschüsse betragen mindestens 30 Prozent der Kosten, wobei Boni bis zu 70 Prozent möglich sind.

Ein Monteur arbeitet an einer Wärmepumpe

Mit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes auch Heizungsgesetz genannt, wurde am 01. Januar 2024 beschlossen, dass bei Neubauten der Einbau erneuerbarer Heizungsträger und Stromerzeuger verpflichtend ist.   

Ab 2045 soll dann nicht mehr mit fossilen Energien, sondern nur mit Erneuerbaren geheizt werden. 

So eine Umstellung kostet natürlich. Wir sehen uns an, welche Möglichkeiten nachhaltiger Heizsysteme es gibt und wie die Bundesregierung den Umbau auf fossilfreie Heizungen fördern möchte.

Wieso nachhaltige Heizsysteme?

Um die Klimaziele zu erreichen, muss man den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen langfristig unterbinden. Das bringt den praktischen Nebeneffekt, dass man nicht mehr vom Import fossiler Energien wie Öl und Gas aus anderen Ländern abhängig ist. Schließlich verbrauchen wir in Deutschland mehr als ein Drittel des gesamten Energiebedarfs fürs Heizen von Gebäuden sowie Warmwasser. Die meiste Wärme erzeugt man in den gut 41 Millionen Haushalten aktuell noch mit fossilen Energien.  Jeder Zweite heizt mit Erdgas, ein Viertel der Menschen mit Heizöl. Daher sollen Heizungen nach und nach verpflichtend nachgerüstet werden.  Das bedeutet, wer ein neues Gebäude baut oder eine neue Heizung einsetzt, muss fortan eine nachhaltige Energiequelle einsetzen. 

Nachhaltig heizen – Diese Technologien gibt es

Die bekannteste Art der nachhaltigen Wärmeerzeugung ist die Wärmepumpe. Hinzu kommen unter anderem Solarthermische Anlage oder Fernwärmenetze.

Heizen mit Wärmepumpe

Von der Erd-, über die Luft- bis hin zur Grundwasser-Wärmepumpe. Wärmepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen.

Sie alle unterscheiden sich nur im Wärmeträger und funktionieren nach demselben Prinzip. Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme und gibt diese an die Umgebung ab. Einfach gesagt, verdampft das Kältemittel in der Wärmepumpe und gibt die Wärme dann in den Raum ab.

Je nach Art deiner Wärmepumpe und des Wärmeträgers gelangt die Wärme in der Luft, der Erde oder dem Wasser zur Wärmepumpe. Dort wird mithilfe von elektrischer Energie die Umweltwärme in Heizwärme umgewandelt und dein Wohnzimmer geheizt. 

Wärmepumpe
Wärmepumpen nutzen Energie aus der Umgebung zur Wärmeerzeugung.

Wärmepumpen Förderung

Wenn du überlegst, deine Wärmepumpe fördern zu lassen, so hast du zwei Möglichkeiten. Du kannst einerseits, einen KfW Kredit aufnehmen und andererseits auf die Heizungsförderung für Privatpersonen (GEG-Heizungsförderung) zurückgreifen.

Bei der Heizungsförderung kannst du durch den Kauf einer Wärmepumpe besonders viel rausschlagen.

Denn zusätzlich zur Grundförderung von 30 % kannst du auch vom Effizienzbonus von weiteren 5% profitieren, der den Einsatz von natürlichen Kältemitteln oder Erdwärme unterstützt.

Fernwärme  

Fernwärme steht nach Öl und Gas an dritter Stelle für die Erzeugung von Wärme und Warmwasser. Sie befindet sich allerdings nicht direkt im Haus, sondern kommt von einer externen Quelle. In Deutschland gibt es 3.800 Fernwärmenetze, die 14 Prozent der deutschen Haushalte versorgen. Die thermische Energie kommt über ein Leitungsnetz von einer zentralen Energieversorgungseinheit zu den Haushalten.

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Was ist Fernwärme? 

Spricht man von Fernwärme so bezieht man sich darauf, wenn Gebäude dezentral an eine gemeinsame Heizzentrale (Fernwärmeheizung) angebunden sind. Die Verbindung der Gebäude erfolgt über lange Rohrleitungen, die erhitztes Wasser (meist bis 130°) in die Heizkörper der angebundenen Einheiten leiten.  

So entsteht Fernwärme 

Fernwärme entsteht in Kraftwerken oder Heizwerken durch die Erzeugung von Wärme, meist als Nebenprodukt der Stromproduktion (Kraft-Wärme-Kopplung). Dabei wird Wasser oder Dampf erhitzt und über ein gut isoliertes Leitungssystem direkt zu Haushalten und Betrieben transportiert. Typische Energiequellen sind fossile Brennstoffe, Biomasse, Müllverbrennung oder erneuerbare Energien wie Geothermie.  

Da die erzeugte Wärme als Abfallprodukt wiederverwendet wird, gilt Fernwärme als nachhaltig. Die 65% Regel aus dem Gebäude-Energie-Gesetz könnte also theoretisch durch eine Fernwärmeanlage erfüllt werden, denn sie wird aus verschiedensten unterschiedlichen Energiequellen gewonnen. Sollte dein Haus an ein Fernwärmenetz angeschlossen sein, musst du dir keine Sorgen hinsichtlich der 65% Regel machen. Denn die gilt automatisch als erfüllt, sobald du Teil eines Wärmenetzes bist.  

Was kostet Fernwärme? 

Die kosten für den Anschluss an ein Fernwärmenetz können stark variieren und setzen sich aus dem Grund- und Arbeitspreis zusammen. Diesen definiert der Anbieter deines Fernwärmenetzes.  

Wusstest du?

Je mehr Nutzer in deinem Fernwärmenetz angeschlossen sind, desto billiger wird dein Tarif.

Solarthermie 

Als kleiner Bruder der Photovoltaikanlage erfreuten sich Solaranlagen (Solarthermie) gerade in den frühen Jahren des erneuerbaren Energien Ausbaus einer großen Beliebtheit bei Hausbesitzern. Tatsächlich versteht man unter dem Begriff der Solaranlage im Volksmund die ganze Bandbreite von Solarthermie bis hin zu Photovoltaikanlage. Im Fachjargon ist eine Solaranlage als solarthermische Anlage definiert.

Haus mit einer PV-Anlage und Solarthermie
Solarthermie (links) gilt als Vorgänger der Photovoltaikanlage (rechts) und kann hervorragend mit ihr kombiniert werden.

Was ist Solarthermie 

Bei einer solarthermischen Heizung wird eine Flüssigkeit durch Solarenergie erhitzt, in die Räume geleitet und so Wärme in den Räumen und für Warmwasser erzeugt. Eine Solarthermieanlage besteht aus Kollektoren, einem Absorber und einer Flüssigkeit, welche als Übertragungsmedium fungiert.  

Treffen Sonnenstrahlen auf die Kollektoren, so werden sie hier gesammelt und über den Absorber aufgenommen. Dieser wandelt die Energie in Wärme um, schickt sie an den Speicher, welcher sie dann verteilt.

Wozu wird die gewonnene Wärme verwendet? 

Eine Solarthermieanlage nutzt die vorhandene Energie der Sonne und wandelt sie in Wärme um, mit der du dein Trinkwasser erhitzen oder dein Heizungswasser (Heizungsunterstützung) erwärmen kannst.

Förderung von Solarthermie  

Solarthermische Anlagen gelten mit zu den nachhaltigsten Heizungsquellen, da sie ohne fossile Nebenprodukte auskommen. Daher kannst du als Besitzer einer Solaranlage von der Heizungsförderung des Gebäude Energie Gesetzes profitieren und mindestens 30 % aber bis zu 70% des Kaufpreises erhalten. 

Wie genau sich der Bonus in deinem Fall zusammensetzen wird und wie die Förderung aufgebaut ist kannst du unten im Detail nachlesen.  

Förderungen für Heizen mit Solarthermie, Fernwärme & co. – Das GEG 

Alle vorgestellten Heizsysteme werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Alle Haushalte, welche ab 2024 ein klimafreundliches Heizsystem einbauen, können davon profitieren. Dabei werden alle Systeme, die zu mindestens 65 % mit erneuerbarer Energie betrieben werden, von der Regierung als klimaneutral eingestuft.  

waermepumpe foerderung
Du kannst bis zu 70 % Förderung für deine Heizung erhalten, sofern du sie gegen eine nachhaltige Alternative austauschst.

Dafür ist eine Grundförderung von 30 Prozent der Kosten vorgesehen. Haushalte, die bis zu 40.000 Euro jährlich verdienen, bekommen noch einmal einen Bonus in Höhe von 30 Prozent zusätzlich. Tauscht man eine alte fossile Heizung aus, gibt es bis einschließlich 2024 einen Geschwindigkeitsbonus von 25 Prozent obendrauf. Dieser Bonus ist gestaffelt und sinkt, je später man die Heizung tauscht, um 5 % alle zwei Jahre. Demnach gibt es für jeden bis Ende 2026 getauschten Heizkörper nur noch 20 %, bis Ende 2028 15% usw. Alle Boni können miteinander kombiniert werden. Der maximale Förderbetrag liegt bei 70%.  

Förderung für Heizungen 2025

Ob die Förderung für erneuerbare Heizsysteme auch 2025 bestehen bleibt, hängt auch von der kommenden Bundestagswahl im Februar 2025 ab. Die einzelnen Parteien haben bereits durchblicken lassen, wie sie sich zum Ausbau und der Förderung erneuerbarer Energien positionieren werden. Wir gehen daher erstmal davon aus, dass die Heizungsförderung zunächst nur bis zur Bundestagswahl im Februar laufen und nicht weitergeführt wird. Letzten Endes wird sich das aber erst nach der Regierungsbildung wirklich zeigen. Wir empfehlen dir daher bereits vor der Bundestagswahl über einen Heizungstausch nachzudenken, wenn du sie ohnehin austauschen musst.

Nachhaltige Heizsysteme werden gefördert

Es lohnt sich also, schnell zu sein, ehe die nächste Bundesregierung die Förderungen kürzt oder Fördergelder ausgeschöpft sind. Zusätzlich zu den Förderungen können Sie auch einen zinsgünstigen Kredit für energetische Sanierungen bei der KfW-Bank beantragen. Die Zinsen beginnen dort ab 0,01 %. 

Diese Technologien zählen für die Bundesregierung zur nachhaltigen Wärmeerzeugung 

  • Anschluss an ein Wärmenetz 
  • elektrische Wärmepumpe 
  • Stromdirektheizung 
  • Hybridheizung (Kombination aus Erneuerbaren-Heizung und Gas- oder Ölkessel) 
  • Heizung auf der Basis von Solarthermie. 
  • Unter bestimmten Bedingungen: sogenannte?„H2-Ready“-Gasheizungen (Heizungen, die auf 100 Prozent Wasserstoff umrüstbar sind).