Wärmepumpe Kosten – Lohnenswert oder teuer?

Informiere dich über alles rund um Wärmepumpen Kosten, Förderungen und wie du am besten proftieren kannst. Mache dein Eigenheim effizient und kostengünstig.

Beitragsbild: Installation Wärmepumpe

Die Wärmepumpe Kosten sind ein zentraler Faktor bei der Entscheidung für diese umweltfreundliche Heiztechnologie. Von den Anschaffungskosten über die Installation bis hin zu den laufenden Betriebskosten – die Gesamtausgaben hängen von vielen Faktoren ab, wie der Art der Wärmepumpe, den baulichen Gegebenheiten und Ihrem individuellen Wärmebedarf. Auf dieser Seite erhälst du einen Überblick über die Kosten, mögliche Einsparpotenziale und verfügbare Förderprogramme, die die Investition erleichtern. Erfahre, warum sich eine Wärmepumpe langfristig nicht nur für die Umwelt, sondern auch für deinen Geldbeutel lohnen kann.

Wärmepumpen verbrauchen Strom

Wärmepumpen spielen eine zunehmend wichtige Rolle im Heizungsmix und ersetzen immer häufiger Öl- und Gasheizungen. Sie sind nicht nur für Neubauten eine beliebte Wahl, sondern eignen sich auch hervorragend zur Nachrüstung in Bestandsbauten. Die wachsende Popularität von Wärmepumpen liegt vor allem in ihrer Umweltfreundlichkeit, der Möglichkeit damit die eigenen Heizkosten zu reduzieren und den den langfristigen Einsparungen, die sie bieten können. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Kostenfaktoren bei Wärmepumpen.

Wie bei allen elektrischen Geräten benötigen auch Wärmepumpen Strom, was zu laufenden Betriebskosten führt. Diese setzen sich aus den Kosten für die Umwandlung der Energie aus der Wärmequelle und den eigentlichen Heizkosten zusammen. Besonders entscheidend ist dabei die Effizienz der genutzten Wärmequelle: Je effizienter diese ist, desto niedriger fallen die laufenden Kosten aus.

Vier verschiedene Wärmepumpentypen

Ob Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe oder Grundwasserwärmepumpe, die Kosten für eine Wärmepumpe können je nach Art stark variieren. Daher muss zunächst nach Art der Wärmepumpe unterschieden werden. Die unterschiedlichen Arten gehen einher mit unterschiedlichen Installationsarbeiten, was sich wiederum auf die Kosten auswirkt. Grundsätzlich unterscheidet man in vier Arten von Wärmepumpen. Alle basieren auf dem gleichen Prinzip: Sie entziehen der Umgebung Energie und verwandeln diese in nutzbare Wärme. Die Bezeichnung einer Wärmepumpe liefert im ersten Teil Informationen über die Energiequelle, während der zweite Teil das Übertragungsmedium angibt.

Luft Wasser Wärmepumpe

Luft Wasser Wärmepumpen sind die am häufigsten verbaute Art der Wärmepumpe. Bei diesen Heizsystemen wird die Umgebungsluft von außen eingesaugt. Die daraus gewonnene Wärme wird dann genutzt, um dein Haus zu heizen. Die Installation der gesamten Wärmepumpe oder nur des Splitgeräts erfolgt im Außenbereich der Gebäude.

Unterschiede von Luftwärmepumpen

Bei der Luftwärmepumpe werden zwei Bauarten unterschieden: Monoblock und Split.

  • Monoblock: Alle wichtigen Komponenten, inklusive Kältemittelkreislauf, sind in einem Gerät vereint. Die Wärme wird über isolierte Leitungen ins Haus transportiert.
  • Split: Die Technik wird auf zwei Einheiten verteilt. Die Außeneinheit enthält Verdampfer, Verdichter und Expansionsventil, während die restlichen Teile in der Inneneinheit integriert sind.

Die Außeneinheit sorgt für die Erwärmung oder Kühlung der Luft und leitet sie anschließend über die Inneneinheit direkt in dein Haus. Anstelle eines herkömmlichen Kanalsystems erfolgt der Transport über eine Kältemittelleitung.

Dabei wird die Wärmepumpe oder auch nur das Splitgerät im Außenbereich installiert. Aufgrund ihrer einfachen Installation und Flexibilität ist die Luftwärmepumpen die am häufigsten verwendete Art der Wärmepumpe. Im Vergleich zu anderen Arten erfordern Luftwärmepumpen keine aufwendigen Erdarbeiten, was die Installation einfacher macht und die Kosten reduziert.

Luft Wasser Wärmepumpe
Eine Luft Wasser Wärmepumpe wird im Außenbereich der Gebäude installiert. Die genutzte Wärmequelle ist die Umgebungstemperatur aus der Luft. Die gewonnene Wärmeenergie wird dann in das Gebäude geleitet.

Erdwärmepumpe

Sole-Wasser (Erde): Die Sole Wasser Wärmepumpe nutzt die Wärme aus dem Boden für die Heizung. Dies erfordert Installationsarbeiten für Erdkollektoren oder Erdsonden. Sie eignet sich besonders für Neubauten mit ausreichend Gartenfläche. Dank der konstanten Bodentemperatur arbeitet sie sehr effizient und verbraucht weniger Energie. Je nach Standort kannst du zwischen Erdkollektoren, die flach unter der Frostgrenze verlegt werden, oder Tiefenbohrungen von bis zu 100 Metern wählen. Dabei fließt Sole, eine frostsichere Flüssigkeit, durch die Leitungen und überträgt die Wärme auf das Kältemittel.

Grafik der Funktionsweise einer Erdwärmepumpe
Die Erdwärmepumpe ist mit etwas aufwendigeren Installationsarbeiten verbunden. Die Kosten dafür können weitaus höher ausfallen als für die Installation einer Luft Wasser Wärmepumpe. Die Gründe dafür liegen in der aufwendigen Installationsarbeit, was die Kosten für diese Wärmepumpe stark ansteigen lässt.

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Die Wasserwärmepumpe oder Grundwasser Wärmepumpe nutzt die Wärmeenergie, die im Grundwasser oder in oberflächennahen Gewässern wie Seen, Flüssen oder Teichen gespeichert ist. Diese Wärmequelle hat den Vorteil, dass sie das ganze Jahr über relativ konstante Temperaturen bietet, was zu einer hohen Effizienz der Wärmepumpe führt. Um diese Art von Wärmepumpe zu installieren, ist es notwendig, einen Brunnen oder eine Bohrung anzulegen, um Zugang zum Grundwasser zu erhalten.
Alternativ können Gewässer, die sich in der Nähe des Gebäudes befinden, als Wärmequelle genutzt werden, vorausgesetzt, die rechtlichen und geologischen Bedingungen sind erfüllt.

Diese Lösung eignet sich besonders für Neubauten, die in der Nähe von Wasserquellen liegen, wie etwa in Regionen mit einem hohen Grundwasserspiegel oder in der Nähe von Flüssen und Seen. Da diese Systeme jedoch auf den Zugang zu Wasserquellen angewiesen sind, erfordern sie eine sorgfältige Planung und behördliche Genehmigungen. Zudem sind die Installationskosten oft höher, da zu den Kosten der Wärmepumpe auch Erschließungskosten zur Brunnen- oder Gewässernutzung hinzukommen.

Grundwasser Wärmepumpe
Grundwasserwärmepumpen saugen Energie aus dem Grundwasser. Sie sind mit hohen Kosten verbunden, da hierbei erst eine Erschließung der Wärmequelle vorgenommen werden muss.

Luft-Luft-Wärmepumpen

Wie die Luftwasserwärmepumpe nutzen Luft Luft Wärmepumpen die Umgebungsluft als Wärmequelle. Der technische Unterschied liegt dabei in der Wärmeübertragung. In zwei separaten Zweigen wird warme Abluft und kalte Frischluft angesaugt.

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Eine Luft Luft Wärmepumpe überträgt die Wärme über die Umgebungsluft und nicht über die Rohre des Wassergeführten Heizsystems, wie das bei Luft Wasser Wärmepumpen der Fall ist.
Während die Luft-Wasser, die Sole-Wasser sowie die Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit einem flüssigen Kühlmittel arbeiten, funktioniert die Luft-Luft-Wärmepumpe zusätzlich mit einem Plattenwärmetauscher. In zwei separaten Zweigen saugt sie warme Abluft und kalte Frischluft an. 

Das zeichnet die verschiedenen Wärmepumpenarten aus

Für Luft Wasser Wärmepumpen muss man keine neuen Quellen erschließen. Man stellt sie einfach außen vor das Haus, wo das Gerät die Luft ansaugt. Erd- und Wasserwärmepumpen sind hingegen aufwendiger zu installieren. Oft muss man hier neue Wärmequellen erschließen, indem man mit schweren Geräten tief in die Erde graben oder Brunnen ausheben muss. Deshalb sind diese Arten von Wärmepumpen teurer bei Erschließung und Montage. 

Allerdings besitzen Erd- oder Grundwasserwärmepumpen einen höheren Wirkungsgrad und verursachen somit niedrigere Stromkosten als Luftwärmepumpen, die weniger effizient sind. Das liegt daran, dass sich die Temperatur von Wasser und Erde kaum ändert, während die Umgebungsluft im Winter stark abkühlt und die Wärmepumpe fürs Heizen somit mehr Energie aufbringen muss. Müssen neue Wärmequellen für die Pumpe erschlossen werden, brauchst du dafür eine Genehmigung von der zuständigen Behörde.  

Das sind die Kosten für Wärmepumpen

Um ein genaueres Bild zu den Gesamtkosten zu schaffen, muss nach Wärmepumpenart unterschieden werden. Anschaffungskosten, Installationskosten und Kosten zur Erschließung der Wärmequelle sind wichtige Faktoren, die die Kosten beeinflussen. All diese Kostenpunkte in Kombination mit einem Blick auf den Strompreis können dann eine Antwort auf die Frage “Lohnt sich eine Wärmepumpe?” liefern.
Bitte beachte, dass die Kosten für eine Wärmepumpe außerdem ja nach Anbieter und Installationsbetrieb unterschiedlich sind.

Anschaffungskosten

Wärmepumpentyp Anschaffungskosten
Luft-Wasser 8.000€ - 16.000€
Erdwärme mit Kollektoren 8.000€ - 18.000€
Erdwärme mit Sonde 8.000€ - 18.000€
Luft-Luft 8.000€ - 12.000€
Grundwasser 9.000€ - 12.000€

Diese Tabelle zeigt die Kosten, welche je nach Typ für die Anschaffung einer Wärmepumpe anfallen. Die Preise variieren je Typ und Anbieter. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass Luft-Wasser-Wärmepumpen sind in der Regel günstiger als Erdwärmevarianten, die aufgrund ihrer Technologie höhere Anschaffungskosten aufweisen.

Erschließungskosten

Wärmepumpentyp Kosten für die Installation
Luft-Wasser Keine
Erdwärme mit Kollektoren 6.000€ - 10.000€
Erdwärme mit Sonde 8.000€ - 12.000€
Luft-Luft Keine
Grundwasser 4.000€ - 7.000€

In dieser Tabelle sind die Kosten für die Erschließung der Wärmequelle aufgeführt. Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen benötigen keine zusätzlichen Erschließungsmaßnahmen, weshalb sie günstiger ausfallen. Erdwärme Wärmepumpen mit Kollektoren oder Sonden bringen höhere Erschließungskosten mit sich.

Installationskosten

Wärmepumpentyp Kosten für die Installation
Luft-Wasser 3.500€ - 5.000€
Erdwärme mit Kollektoren 2.000€ - 5.500€
Erdwärme mit Sonde 3.000€ - 5.500€
Luft-Luft 3.000€ - 6.000€
Grundwasser 5.000€ - 6.500€

Bei der Installation von Wärmepumpen hängen die Kosten stark mit den erforderlichen Maßnahmen zur Erschließung der Wärmequelle zusammen. Daher können bei Erdwärme-Wärmepumpen die Kosten höher sein, da zusätzliche Arbeiten zur Installation von Kollektoren oder Sonden erforderlich sind.

Betriebskosten (laufende Kosten)

Wärmepumpentyp Laufende Kosten
Luft-Wasser 1.000€ - 1.700€
Erdwärme mit Kollektoren 800€ - 1.200 €
Erdwärme mit Sonde 800€ - 1.200€
Luft-Luft 1.000€ - 1.700€
Grundwasser 700€ - 1.100€

Je effizienter die Wärmequelle, desto geringer sind die laufenden Kosten, welche für den Betrieb deiner Wärmepumpe. Daher weisen Erdwärmepumpen in der Regel niedrigere laufende Kosten auf, da sie eine effizientere Energiequelle nutzen, während Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen ähnliche Betriebskosten haben können.

Gesamtkosten Wärmepumpe

Wärmepumpentyp Gesamtkosten
Luft-Wasser 11.500€- 21.000€
Erdwärme mit Kollektoren 16.000€ - 23.500€
Erdwärme mit Sonde 19.000€ - 23.500€
Luft-Luft 11.000€ - 18.000€
Grundwasser 18.000€ - 25.000€

Unter der Betrachtung all dieser Faktoren erweisen sich Erdwärmepumpen aufgrund der hohen Kosten zur Erschließung und Installation als kostspieligste Option. Luft Wasser Wärmepumpen und Luft-Luft-Wärmepumpen gelten tendenziell als wirtschaftlichere Alternativen.

Von dieser Förderungen profitierst du

Durch Förderungen, wie die Förderung für energieeffiziente Gebäude oder die im Gebäudeenergiegesetz festgelegte Fördersumme können erhebliche Einsparungen bei den Investitionskosten erzielt werden. Informiere dich daher im Vorhinein bei deinem Fachbetrieb, ob du Ansprüche auf gewisse Förderungen hast. Die neuste Förderung zum Austausch fossiler Heizsysteme mit solchen, diezu mindestens 65% erneuerbare Energien verwenden, wurde 2024 beschlossen. Die Förderung setzt sich wie folgt zusammen:

Förderhöhe Fördertopf Vorraussetzung
30% Grundförderung Diese Förderung bekommt jeder
5% Innovationsförderung Nutzung von Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln bzw. Erdwärme
20% Klimageschwindigkeitsbonus Austausch von alten Öl-, Kohle- oder Nachtspeicheröfen oder Gasheizungen, die mindestens 20 Jahre alt sind.
30% Einkommensbonus Haushalte mit Jahreseinkimmen nicht über 40.000 €

Insgesamt können bis zu 70% der Investitionskosten zurückerstattet werden. Maximal werden 30.000 Euro bei Einfamilienhäusern erstattet. Wer bei dieser Investition nur die Grundförderung erhält, bekommt 9.000 Euro zurück. Beim Maximalsatz sind es 21.000 Euro.

Gebäudeenergiegesetz (GEG) kompakt

Seit 2024 dürfen neue Heizungen nur noch installiert werden, wenn sie mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen. Alte Heizungen müssen jedoch nicht generell ausgetauscht werden!

  • Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, müssen verpflichtend ersetzt werden
  •  Brennwert- und Niedertemperaturkessel dürfen bis 2045 weiterlaufen, solange sie funktionstüchtig sind

⚠️Bei Nichteinhaltung drohen Bußgelder bis zu 50.000 Euro.

 

Das sind die Kosten einer Wärmepumpe

Die Kosten für eine Wärmepumpe setzen sich zusammen aus Installations-, über Erschließungskosten, bis hin zu Betriebs- und Einbaukosten. Je nach Wärmepumpentyp musst du auch mit hohen Anfangsinvestitionen rechnen. Dennoch sind Wärmepumpen eine nachhaltige Alternative für fossile Heizsysteme sind Wärmepumpen. Sie verbrauchen keine wertvollen Ressourcen und stoßen kein CO2 aus. Ganz anders ist das bei konventionellen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen. Stattdessen entziehen sie die Umweltenergie und nutzen diese, um Wärme zu erzeugen. Je nach Wärmepumpenart ist die Funktionsweise sehr unterschiedlich. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage amortisieren sich Wärmepumpen viel schneller. Dann kannst du nämlich den Strom deiner PV-Anlage für den Betrieb deiner Wärempumpe nutzen. Dadurch kannst du deine Heizkosten auch erheblich reduzieren.